Wenn Beruf und Leidenschaft aufeinander treffen.

Immer wenn ich erzähle, was ich gelernt oder studiert habe, fragen mich viele: was machst du eigentlich, bist du Modedesignerin? Dazu gibt es eine ganz klare Antwort: Nein.


Ich bin gelernte Textil- und Bekleidungsingenieurin. Das hat zwar auch etwas mit Mode zu tun, aber betrachtet alles aus einer anderen Perspektive.

In der Textil- und Bekleidungstechnik steht die Technik von Bekleidung und Textilien im Fokus. Es dreht sich also alles um die komplette Produktionskette. In der Textiltechnik steht dabei die Entwicklung und Herstellung der Materialien im Vordergrund (Faser-, Garnherstellung, Flächenherstellung, Veredelung etc.), in der Bekleidungstechnik die Umsetzung der Modellentwürfe der Modedesigner und Modedesignerinnen zu einem serienreifen Produkt (Schnittentwicklung, Fertigungstechniken, Vermarktung).


Ich hatte schon lange den Traum eigene Baby- und Kinderbekleidung zu entwerfen und zu nähen, mir fehlten nur die "Probanden", um die eigenen Schnitte ganz unverbindlich zu testen. Angefangen hat letztlich alles mit der Geburt meines Neffen und meiner Nichten. Zu dieser Zeit kam ich das erste Mal mit der „Größenproblematik“ bei Kindern in Berührung. Es kam nicht selten vor, dass gekaufte Kleidungsstücke in der angeblich für das Alter passenden Größe nicht richtig passten, entweder zu groß oder schon zu klein waren.


Ich fing daher an, die aktuellen Maße der Kleinen als Basis für meine Schnitte zu nehmen. Erst versuchte ich mich an simplen Pumphosen und traute mich dann schnell an komplexere Kleidungsstücke, wie Westen, Kleider und Hosen. Mein Fachwissen über die Schnittkonstruktion, Schnittanpassung und die Struktureigenschaften der einzelnen Materialien sind mir dabei eine große Hilfe. Bestärkt durch die positiven Rückmeldungen aus der Familie begann in mir immer mehr die Idee zu wachsen, die Kleidungsstücke auch für andere zugänglich zu machen.



Im November 2021 habe ich dann den Schritt gewagt und mein eigenes Handmade-Label Zaubernadel gegründet.